Fotos die aussehen wie ein leuchtendes Gemälde – mit satten Farben, weichen Lichtern und einem Hauch von Magie – dann ist wahrscheinlich den Orton-Effekt auf diese Bilder angewandt worden. Dieser Bildstil wurde in den 1980er-Jahren vom kanadischen Fotografen Michael Orton entwickelt. Sein Ziel: Fotos erzeugen, die wie Aquarelle wirken – scharf und unscharf zugleich.
Der Orton-Effekt wird besonders gerne in der Landschaftsfotografie verwendet, weil er Licht und Farbe verstärkt und dem Bild eine träumerische Tiefe verleiht.
Ursprünglich kombinierte Orton zwei Dias: ein scharfes, unterbelichtetes und ein unscharfes, überbelichtetes des gleichen Motivs. Heute geht das auch digital. Vorrausetzung ist ein Bildbearbeitungsprogramm das die Ebenentechnik ermöglicht.
Hier ein Beispielbild um den Effekt zu verdeutlichen:


Anleitung: Orton-Effekt in Photoshop
Schritt 1: Bild öffnen
Wähle ein Landschaftsbild mit natürlichem Licht – Sonnenauf- oder -untergänge, Nebel oder Waldszenen eignen sich besonders gut.
Schritt 2: Ebene duplizieren
Drücke Strg+J (Win) / Cmd+J (Mac), um die Hintergrundebene zu duplizieren.
Schritt 3: Weichzeichnen
Gehe zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner.
Wähle einen Radius zwischen 10–30 Pixel, je nach Bildauflösung.
Ziel: das Bild soll „weich fließen“, aber nicht total verschwimmen.
Schritt 4: Ebenenmodus ändern
Setze den Ebenenmodus der weichgezeichneten Ebene auf Multiplizieren oder Ineinanderkopieren.
Spiele mit der Deckkraft (30–70 %), bis dir der Effekt gefällt.
Schritt 5 (Optional): Maske hinzufügen
Du willst den Effekt nur im Hintergrund? Dann füge eine Ebenenmaske hinzu und male mit einem schwarzen Pinsel die Bereiche aus, in denen der Effekt nicht sichtbar sein soll (z. B. im Vordergrund oder auf Gesichtern).
Schritt 6: Feintuning
Nutze Einstellungsebenen wie Gradationskurven, Sättigung oder Tonwertkorrektur, um Licht und Farbe weiter zu verstärken.